(Frankfurt am Main / Bad Dürkheim, 23. Juni 2017) Die Hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz eröffnete den Treffpunkt der ökologischen Landwirtschaft. „Die große Zahl der Aussteller und Besucher beweist, dass die Veranstalter die richtige Idee mit dem richtigen Konzept zur richtigen Zeit gehabt haben“, stellte die Ministerin fest und ergänzte: „Auch der Ökolandbau muss bereit sein an den Entwicklungen in Wissenschaft und Technik teilzuhaben. Genau dabei hilft das neue Format der Öko-Feldtage. Hier können sich die vielfältigen Strukturen, Akteure und Aktivitäten im ökologischen Landbau in Deutschland bündeln und miteinander vernetzen. Hessen ist mit führend im Ökolandbau und deshalb auch stolz, dass bei uns die ersten bundesweiten Öko-Feldtage stattfinden.“
Aufbruchstimmung
Bei tropischen Temperaturen machten sich über 8.000 Besucherinnen und Besucher auf den Weg nach Frankenhausen um zu sehen, was der ökologische Landbau zu bieten hat –darunter auch zahlreiche Studierende und Auszubildende. „Die Öko-Feldtage sind ein Spiegel für die Stimmung von Aufbruch und Innovation in der gesamten Landwirtschaft“, sagt Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des BÖLW, dem Schirmherrn der ÖkoFeldtage. „Biobauern und solche, die es noch werden wollen, haben hier eine Fülle von Ideen für ihre tägliche Arbeit bekommen. Der Erfolg der Öko-Feldtage strahlt so in die Politik und den konventionellen Landbau aus.“
„Das Konzept ging voll auf, die Stimmung an beiden Tagen war toll, das Konzert in der Mittsommernacht begeisterte Jung und Alt: Die Öko-Feldtage sind eine neue Plattform, auf der konzentriertes Wissen zwischen Praxis und Forschung geteilt und die Leistungen des Ökolandbaus gewürdigt werden. Gleichzeitig geht der Blick nach vorne, um die aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel, Öko-Züchtungen und Tierwohl anzupacken“, resümiert Carsten Veller nach der Veranstaltung.
Technik und traditionelles Wissen
Besonders groß waren die Besucherzahlen bei den Maschinenvorführungen und bei den Neuentwicklungen: Hier verbinden sich moderne Technik und traditionelles Wissen. Elf Kamera- und GPS-geführte Hacken standen im Fokus des Interesses. Ein weiteres Highlight der Feldtage waren die zahlreichen Demoparzellen der Aussteller und die Landessortenversuche zu Ackerbohne, Weizen, Mais und Kartoffeln. „Nicht mehr beizen beim Mais und weniger spritzen beim Weizen“, ist der Kommentar von Landwirt Karsten Meyer aus Niedersachsen, der mit dem Gedanken spielt, seinen Betrieb umzustellen. „Auf dem Weg dorthin haben mich die Öko-Feldtage ein Stück vorangebracht“.
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Vielfältiges Programm von Schneckenrobotern bis Praxisforschung
Das Programm der Öko-Feldtage war so vielfältig wie die ökologische Landwirtschaft selbst. In zahlreichen Vorführungen haben die Bäuerinnen und Bauern Hacke, Striegel, GPS- und kamerageführte Maschinen im praktischen Einsatz in Augenschein genommen. Innovationsbeispiele zeigten neue Entwicklungen, wie etwa Unkrautbekämpfung und Schneckensuche mit Robotern oder einen umweltfreundlichen Erdgastraktor. In Sonderschauen erfuhren die Besucher Neues über Bio-Tierhaltung und Kompost.
Hitze über 30 Grad auf den Öko-Feldtagen: Ein praktisches Beispiel für das Thema Klimawandel und was er für Ökobetriebe bedeutet, das im Forum zwischen Wissenschaftlern und Praktikern diskutiert wurde. Forscher und Berater stellten im Zelt „Praxis trifft Forschung“ viele weitere aktuelle Forschungsergebnisse mit starker Praxisrelevanz vor, z.B. zu regionalen BioFuttermitteln, Ebermast, Leguminosen und Nährstoffmanagement. In einem zweiten Fachforum präsentierten Aussteller aus Wissenschaft und Wirtschaft weitere Themen rund um den Ökolandbau, wie etwa Artenvielfalt auf Ökobetrieben, ökologischer Pflanzenschutz und innovative Technik auf dem Acker.
Domäne Frankenhausen: Der ideale Veranstaltungsort
Am Veranstaltungsort, der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen, wird der Austausch zwischen Praxis und Forschung schon lange praktiziert. Sie ist ein Lehr-, Forschungs- und Transferzentrum für ökologischen Landbau und nachhaltige Regionalentwicklung, aber genauso auch Wirtschaftsbetrieb: Die Domäne vermarktet beispielsweise Milch, Eier und Fleisch der Nutztiere sowie Möhren und Kartoffeln. Ganz praktisch konnten die Besucher sich beispielsweise Klauenpflege in einem dafür entwickelten Stand anschauen und auf der Möhrenfläche eine Reihenfräse mit GPS-Lenkung. Zahlreiche Poster etwa zur Integration von Naturschutzzielen in den ökologischen Landbau, zu Herausforderungen der Tierhaltung und zu Züchtungsstrategien wurden von der Universität Kassel erstellt und verbleiben größtenteils auch danach auf dem Gelände.
Organisation & Veranstalter
Initiiert wurden die Öko-Feldtage von der Stiftung Ökologie & Landbau, die Veranstaltung erfolgte gemeinsam mit der FiBL Projekte GmbH. Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unterstützt die Öko-Feldtage finanziell und ist gemeinsam mit der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen / Universität Kassel Mitveranstalter. Der BÖLW ist Schirmherr der Veranstaltung, die Dennree GmbH der Hauptsponsor.
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Kontakt
Links
- oeko-feldtage.de: Homepage
- fibl.org: Video: Öko-Feldtage auf der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen
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Medienmitteilung
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